Lehrstuhl für Geologie
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Prof. Dr. Dr. h.c. Erich Kaiser

kaiser1920 bis 1934

Am Beginn der Tätigkeit Prof. KAISERS stand der Aufbau des neuen Instituts für allgemeine und angewandte Geologie. FERDINAND NEUMAIER schrieb dazu in seinen persönlichen Erinnerungen: „Die Bezeichnung ‘Institut’ ist zu hoch gegriffen, denn KAISER fand bei seinem Antritt in München nur das Gastrecht im Paläontologischen Institut; das will besagen, dass er lediglich ein Dienstzimmer und ein Vorzimmer hatte. So waren die ersten Arbeitsjahre von KAISER ausgefüllt durch zähe Verhandlungen mit dem Ministerium, weil die von ROTHPLETZ dedizierte Geldsumme durch die Währungsreform 1923 praktisch gleich Null war.“

Das sollte sich bald ändern: Prof. Dr. E. KAISER, der inzwischen Geheimrat und wegen seiner Verdienste um die Geologie von Südafrika zum Ehrendoktor (D.sc.h.c.) der Universität Kapstadt ernannt worden war, war ein geschickter Organisator und eine in der Gesellschaft hochgeachtete Persönlichkeit. Meisterhaft verstand er es, Wirtschaft und Industrie für das geologische Institut zu interessieren. So gelang es ihm im Jahr 1928, ein neues Institut zu beziehen, für das fast der gesamte Trakt des „Wilhelminums“ - ein an der Kapellenstraße gelegener Flügel der Alten Akademie - zur Verfügung stand. Damit war eine akademische Lehrstätte geschaffen, die mit dreizehn weiten und großzügig ausgestatteten Räumen als einmalig in Deutschland galt.

In den Jahren 1920 bis 1934, unter der Leitung KAISERS, waren die Vorlesungen des IaaG (samt dem angegliederten petrographischen Bereich) gleichmäßig verteilt auf allgemeine Geologie, angewandte Geologie, Erzlagerstättenkunde, Nichterzlagerstättenkunde und Petrographie. Besonderes Gewicht hatte das Fach Sedimentpetrographie..

Der Wunsch des Institutsleiters, innerhalb der geologischen Staatssammlung eine eigene Schausammlung für angewandte Geologie einzurichten, konnte zumindest bis 1926 nicht realisiert werden. KAISER schreibt dazu (1926): „Es ist dies sehr bedauerlich, da damit der eine Teil des Wirkungsgebietes der abgetrennten Staatssammlung nicht zur Darstellung kommen kann, obwohl gerade er die hohe wirtschaftliche Bedeutung wissenschaftlicher Geologie zu zeigen imstande wäre“. Auch in dieser Erkenntnis war Kaiser der damaligen Zeit weit voraus.