Lehrstuhl für Geologie
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Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Schmidt

schmidt1973 bis 1983

1973 nahm Klaus SCHMIDT den Ruf auf den Lehrstuhl für Allgemeine und Angewandte Geologie der Universität München an. Klaus SCHMIDT leitete das große und vielseitig ausgerichtete Institut kraft seiner Persönlichkeit souverän bis zu seinem Tod, koordinierte behutsam die bestehenden Forschungsrichtungen und stärkte als aktiver Forscher mit zahlreichen Schülern entscheidend das Arbeitsgebiet Geodynamik, vor allem die Untersuchung von Orogenen. Als Leiter der Bayer .Staatssammlung für Allgemeine und Angewandte Geologie begründete er die ständige Ausstellung "Erdkruste im Wandel".

Die vielschichtigen Interessen und Verbindungen von Klaus SCHMIDT im Rahmen der Geowissenschaften, sein Wechsel voller Berufsweg durch zahlreiche Universitäten und die breiten regionalen Erfahrungen vor allem in Sachsen, auf dem Balkan,  in den Alpen,  in Finnland,  in Norddeutschland,  in Spanien,  Polen, Afghanistan und Taiwan sowie im Iran machten Klaus SCHMIDT zu einem Geologen, der in der Allgemeinen Geologie, Stratigraphie, Regionalgeologie, Petrographie und Tektonik gleichermaßen zu Hause war.

Nach einer Gastdozentur 1973 an der Taiwan National University wurde er durch die Ernennung zum Dr.h.c.phil. an der China Akademie Taipei geehrt.

In ca. 70 Publikationen hat er - oft mit einem Team von Mitarbeitern und Schülern - seine Erkenntnisse und Erfahrungen dargelegt. Seine Bereitschaft zur Kooperation und seine Fähigkeit,  Kontakte zu knüpfen und Gemeinschaftsarbeiten anzuregen und zu lenken, zeigen sich in seiner Veröffentlichungsliste, die nicht weniger als 50 Koautoren aufweist. Vor allem fesselten ihn die globalen geodynamisehen Entwicklungen, die großen endogenen Ereignisse samt Ursachen und Folgen sowie die erdgeschichtlich-plattentektonisehen Zusammenhänge. Klaus SCHMIDT schrieb in resümierenden und zugleich richtungweisenden Arbeiten über

  • Magmatismus und Petrotektonik in Sachsen, speziell  im Erzgebirge (1955 - 1961)
  • den Stand der Erforschung des finnischen Grundgebirges (1960) _ Deckentektonik und Magmatismus im Hochbalkan (1960,  1961)
  • das Präkambrium Nordamerikas (1966) und Europas (1966)
  • die alten Kerne der Erdkruste (1968,  1975)
  • den tektonischen Bau und das Alter von Magmatismus und Metamorphose in den Ötztaler und Stuabaier Alpen (1965 - 1968,  1978,  1981 - 1982)
  • moderne Betrachtungsweise zur Entstehung der Kontinente und Ozeane (1969) und geodynamische Konzepte (1978)
  • Subfluenz und Subduktion in den Alpen (1976)
  • altpaläozoische Wirkungen von Magmatismus und Tektonik in M;ittel- und Südwesteuropa (1976,  1977) und   - immer wieder -   das "kaledonische Ereignis" im Alpenraum (1965 - 1983)
  • Paläogeographie und Tektonik der ost- und südalpinen Trias (1976 - 1978)
  • Petrotektonik der Plutone im Südwesten des Tauernfensters (1978,   1981)
  • die Rotation der Zentral-Ost-lran-Mikroplatte (1981 - 1983) und die strati-graphische und paläogeographische Entwicklung des Irans während des Meso¬zoikums
  • die tektonischen Ereignisse und die Vulkanite in der Central Range Taiwans (1980)
  • den kambrischen Vulkanismus in Polen.

Hervorzuheben sind zudem zwei Lehrbücher, die aufgrund ihres klaren Konzeptes, ihrer prägnanten Darstellung und der ausgewogenen Selektion des Stoffes erfolgreich wurden:  "Erdgeschichte"  (Auflagen 1972,  1974,   1978;  Sammlung Göschen; Verlag de Gruyter/Berlin) und "Kleine Geologie der Ostalpen" (gemeinsam mitH.BÖGEL,  1977; Ott-Verlag/Thun).

Klaus SCHMIDT starb am 24. Januar 1983.